Doppelzepp (double zepp)
Antenne:
Auf Basis der originalen DoppelZepp Antenne (siehe Rothammel), sind hier 2 x 16m, in einem Winkel von ca.160Grad, in einer Höhe von 12m aufgehängt. Das war so aufgrund der Platzverhältnisse am einfachsten zu realisieren. Der Dipol geht direkt ohne Klemmen in die Hühnerleiter über. Als Material wird von DX-Wire der Draht "FL" und die Spreizer "SP120" verwendet.
Ein Bein der Antenne geht quer durch einen Baum, was vermutlich die Symmetrie stören wird, praktisch hat das aber nie bemerkbare Auswirkungen gehabt. Bei der Gesamtlänge der Antenne (Draht + Speiseleitung*v), gilt es immer, für die zu verwendenden Bänder 0,5 lambda oder vielfache davon zu vermeiden (Spannungskopplung).
Anpassung:
Auf eine Funkenstrecke mit zwei Zündkerzen (Ableiten von Statik und Überspannungen gegen Erde) folgt ein 1:1 Balun für undefinierte Impedanzen (nach DG0SA). Der besteht bei mir aus 26 Windungen Teflon-isolierte Zweidrahtleitung auf einem Würth Kern 74270097 (ähnlich Amidon FT240-43).
Die Funkenstrecke ist hier noch für eine Wiremann CQ553 dimensioniert, weshalb die Abstände nicht passen.
Aus unterschiedlichen Quellen ist zu vernehmen, dass die Variante mit Balun und unsymetrischem Tuner nicht gut funktionieren soll. Zumindest ist diese Variante nicht sonderlich beliebt. Meine Erfahrung mit dieser Kombination sagt jedoch eindeutig: es funktioniert sehr gut! Vermutlich ist der Wirkungsgrad in Verbindung mit einem symetrischen Tuner etwas höher, jedoch wage ich zu bezweifeln, dass irgendjemand auf dem S-Meter einen Unterschied sehen wird.
Zu dem Thema "Hühnerleiter an Antennentuner" hat DG0SA eine schöne Abhandlung verfasst.
Tuner:
Es kommt ein unsymetrischer Tuner, Typ Stockcorner JC-4s zum Einsatz. Dank der max. Induktivität von 80µH kann diese Antennenlänge auch auf 160m angepasst werden (bei entsprechend niedrigem Wirkungsgrad). Der Tuner hält, was er verspricht! Bis auf das etwas einfach gehaltene Gehäuse ist die Qualität wirklich gut und der Support ist vorbildlich (tnx Casper!). Zwar hätten sicherlich die Kondensatoren etwas robuster sein können, aber das lässt sich durchaus mit überschaubarem Aufwand verbessern. Einen sehr robusten Ansatz dazu gibt es bei Antons Funkperlen.
Bis Anfang 2017 war hier ein CG3000 im Einsatz, den ich nach kleiner Modifikation über das Koaxkabel mit Spannung versorgt habe. Dieser Tuner konnte zwar 160m nicht anpassen, hat dafür aber sporadisch 6m anpassen können und war von der Handhabung sehr einfach. Bei den Signalen scheint mir der Stockcorner leicht im Vorteil, aber das lässt sich nicht mit Fakten belegen.
Der Tuner wurde eine Zeit lang mit 500W belastet, was er klaglos überstanden hat (auf 160m nicht getestet!).
Zuleitungen:
Die 4-adrige Steuerleitung ist 35m lang. Hier reicht als Querschnitt 0,75qmm. Sowohl das Koax als auch die Steuerleitung sind über je einen Kern gewickelt (Mantelwellensperre). Das Koax ist mit 12 Windungen auf einem FT240-61 gewickelt (nach W1JR), die Steuerleitung hat 4Windungen auf einem FT140-43 Kern.
Noch besser ist es, die Leitungen zu vergraben. Ich habe mir hier wenig Mühe gemacht und die Leitungen lediglich 10cm unter den Rasen gelegt.
Erfahrungen:
Die Antenne ist in dieser Form nun seit einigen Jahren im Einsatz und hat sich sehr bewährt. Bis auf 160m (schlechter Wirkungsgrad) und >21MHz (starke Aufsplittung der Abstrahlung), sind die Ergebnisse sehr zufriedenstellend.
In Verbindung mit dem IC-7300 hat sich herausgestellt, dass die Sendeleistung beim Tunen grenzwertig ist und teilweise nicht ausreicht. Wird der Tuner mit der eigenen Abstimmbox und 15W abgestimmt, gibt es keine Probleme.